Rotbuche
Fagus sylvatica
Die Rotbuche ist der Laubbaum, der sich im gemäßigten Klima am wohlsten fühlt. Würde der Mensch nicht eingreifen, gäbe es in Europa hauptsächlich Buchenwälder. Die Rotbuche wird bis 40m hoch und bis zu 300 Jahre alt. In die Blüte kommt sie erst mit 40-60 Jahren. Dann bildet sie ihre typischen Samen, die „Bucheckern“ aus, die den Wildtieren alle paar Jahre eine fettreiche Nahrung bescheren. Als „Mutter des Waldes“ sorgt sie für Humusaufbau und bietet so anderen Bäumen und Pflanzen eine wichtige Lebensgrundlage.
Das Holz der Rotbuche ist, wie der Name verrät, blassrosa bis rötlich. Es ist feinfaserig und hat eine nur schwach ausgeprägte Jahresringzeichnung. Ebenso typisch sind die vielen Markstrahlen, die sich auf der Fläche als kurze, dunkle Striche abzeichnen. Buchenholz gehört zu den günstigsten und daher am meisten verwendeten Harthölzern.
Die Rotbuche wird gerne dort eingesetzt, wo das Bauteil nicht maßhaltig sein muss. Denn das energische Holz hat ein großes Quell- und Schwindverhalten, es verwirft und verzieht sich auch gerne. Diese Eigenschaft kann auch genutzt werden, z.B. bei Holzverbindungen und Verbindungsmitteln. Wird die Buche im übertrockneten Zustand verbaut, quillt sie im Nachhinein auf und die Verbindung weist auch ohne Leim eine hohe Festigkeit auf.
In der Naturheilkunde wird die Buche heutzutage nur noch selten verwendet. Vor einigen Jahrhunderten wurde der Rindentee als fiebersenkendes Mittel getrunken, sowie Umschläge aus Blättertee zum Desinfizieren von Wunden aufgelegt. Außerdem spielte die Buche eine große Rolle als Schutzbaum vieler heiliger Orte und Wallfahrtsstätten.
Wer die Buche auch heute noch gerne volksheilkundlich verwenden möchte, kann im Herbst aus den Bucheckern ein Salatöl gegen Steinleiden und Verstopfung herstellen, das in geringen Dosen angewendet wird. Und ein im Frühjahr hergestellter Likör mit jungen Buchenblättern verhilft zu gutem Schlaf.
[Das naturheilkundliche Wissen wurde zur Verfügung gestellt von Judith Lindtner von www.bewussterleben.jetzt]
Nussbaum
Juglans regia
Der Nussbaum, mit seinen Früchten, den Walnüssen, ist wohl einer der bekanntesten der heimischen Baumarten. Und sein Holz gehört zu den begehrtesten Hölzern im hochwertigen Möbelbau.
Der Baum kann bis zu 30 Meter hoch und 160 Jahre alt werden. Seine Früchte sind wertvolle Energiespender und vor allem in der kalten Jahreszeit ein wichtiges Nahrungsmittel. In der Volksmedizin wird der Tee aus getrockneten Blättern zur Blutreinigung und gegen Entzündungen von Schleimhäuten angewendet. Wer schon einmal guten Nuss-Likör getrunken hat wird sich wahrscheinlich an den herben Geschmack und die leicht zusammenziehende Wirkung erinnern. Er wird gerne zur Förderung der Gesundheit und zur Unterstützung der Verdauung getrunken.
In vielen alten Höfen und Gärten ist der Nussbaum als Hausbaum zu finden. Das liegt einerseits vermutlich an den wertvollen Nüssen die er liefert. Andererseits findet man im Sommer unter dem Nussbaum einen idealen Platz. Das dichte Laub filtert die UV-Strahlung und schirmt vor der Sonnenhitze ab. Und es gibt weniger Insekten, wie etwa Gelsen, unter dem Nussbaum, denn er sondert Stoffe ab um sich gegen Angreifer zu wehren.
Das Holz des Nussbaumes ist hart und dunkel, mit zahlreichen Schattierungen und einer zerstreuten Porenstruktur. Geölt schimmert die fein geschliffene Oberfläche samtig. Nussholz ist eines der teuersten heimischen Hölzer. Es wird vorwiegend für hochwertige Möbel verwendet, gerne in Kombination mit dem hellen und ebenso edlen Holz des Ahorns.
Birke (Hänge-/Weißbirke)
Betula pendula
Obwohl die Birke zu den Pionierbäumen gehört, kann sie bis zu 100 Jahre alt werden. Die 20-30m hohen Bäume haben eine typische weiße, quergestreifte und warzige Rinde. Im unteren Drittel ist die Borke wesentlich dunkler und gröber strukturiert.
Die Birke ist ein Baum der vielen bekannt ist. Vor allem in Nord- und Mitteleuropa ist sie häufig anzutreffen, im Süden bevorzugt sie die höheren Lagen.
Das Holz der Birke ist hell und mittelhart, mit einem typischen Schimmer und vereinzelten dunklen, länglichen Flecken (Rindeneinschlüsse). Verwendung findet das Birkenholz nicht nur für Möbel, sondern auch für Fußböden, als Sperrholz und in der Drechslerei.
Die typisch weiße Rinde der Birke lässt sich oft gut in Querstreifen abziehen. Sie ist auch im feuchten Zustand gut brennbar und eigenet sich daher gut als Anzüder für Kamin- und Lagerfeuer.
Achtung: Nur von abgestorbenen Bäumen Rinde sammeln!
Jetzt im Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt für eine Frühjahrskur mit Tee aus jungen Birkenblättern. Dieser regt die Wasserausscheidung an, wirkt blutreinigend und stoffwechselanregend. Hierfür die Blätter gleich nach dem Austrieb sammeln (ca. 3 Wochen lange, solange die Blätter noch leicht klebrig sind). Besonders viele Inhaltsstoffe stecken in den Knospen – bis Ende März immer wieder Birkenknospen zu essen hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Eiche
Quercus sp.
Die Eiche ist ein robuster und beständiger Baum. Tief verwurzelt und mit eingelagerter Gerbsäure geschützt werden einzelne Exemplare bis zu 1000 Jahre alt. Die bei uns am häufigsten Arten, die Trauben- und die Stieleiche werden 40 bzw. 45 m hoch.
Das Holz der Eiche ist nach der eingewanderten Robinie das witterungsbeständigste Holz Mitteleuropas. Vor allem im Bodenkontakt ist es weitaus haltbarer als z.B. die Lärche. Doch nicht nur im Außenbereich, auch als Möbelholz und für Fußböden findet die Eiche häufig Anwendung. Durch ihre Härte und ihre markante, etwas herbe aber doch elegante Struktur, ist Eichenholz für viele Anwendungen geeignet.
Eichenholz hat eine lange Tradition in der Fassbinderei. Es macht aus Rotwein edlen Barriquewein und lässt Cognac zu seiner Vollkommenheit reifen.
In der Volksmedizin wird Eichenrinde verwendet, als Tee oder als Sitzbad. Durch die enthaltene Gerbsäure wird der Rinde eine entzündungshemmende, desinfizierende und zusammenziehende Wirkung zugeschrieben.
Fichte
Picea abies
Die Fichte ist der häufigste Baum Europas und auch Österreichs. Sie wird bis zu 600 Jahre alt und 20-55m hoch. Als Flachwurzler steht sie kaum in Konkurrenz zu anderen Bäumen. In der Volksmedizin werden vor allem ihre jungen Triebspitzen, die „Wipferl“ angewendet, ihnen wird eine immunstärkende Wirkung zugeschrieben.
Durch das große Vorkommen ist Fichtenholz relativ günstig. Trotzdem weist das Holz gute Eigenschaften auf und wird am Bau und in der Tischlerei bis hin zum Instrumentenbau gerne verwendet. Fichtenholz ist durch seine mittlere Härte gut bearbeitbar, auch mit Handwerkzeugen und trotzdem belastbar. Optisch ist es eher hell, weiß bis gelblich, und bis auf ein paar fest eingewachsene Äste eher unauffällig. Es lassen sich durch den großen Härteunterschied zwischen den Jahresringen schöne Effekte durch brennen, bürsten oder mit Farben erzielen.
Durch seine gute Bearbeitbarkeit ist Fichtenholz das Standardmaterial bei den meisten Kursen im Holzatelier. Auf Wunsch stehen auch andere Holzarten zur Verfügung.